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Von der Dynamik des gesellschaftlichen, technologischen und politischen Wandels sind Unternehmen und Märkte in zweifacher Hinsicht betroffen: Erstens beeinflussen sie aktiv die ökonomische, soziale und ökologische Entwicklung sowie deren Wechselwirkungen. Zweitens sind sie selbst externen Einflüssen, wie z. B. Digitalisierung, Komplexitätszunahme, Absatzmarktverschiebungen und Wertewandel ausgesetzt, die sie in zunehmend schnellerer und weitreichenderer Folge berücksichtigen müssen.
Zentrale Probleme für Unternehmen und Märkte bzw. Marktakteure werden theorie- und empirie-basiert in den Blick genommen. Im Kern steht dabei die Verbindung der regionalen Wirtschaft in ihrer Vernetzung zur Region und der Welt im Vordergrund. Die Stärke des Forschungsverständnisses besteht im empirischen Ansatz in Verbindung zur theoretisch gestützten Forschung der verschiedenen Mitglieder.
Diese Forschungsaktivitäten werden durch Ansätze aus dem Wirtschaftsrecht, der Wirtschaftsinformatik, der Wirtschaftspsychologie und Verhaltensökonomie bereichert, wodurch weitere innovative und vielfältige Perspektiven eröffnet werden.
Die Anwendungsorientierung der Abteilung liegt insbesondere im Bereich der Unterstützung von Start-Up Aktivitäten, der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle, der Science-to-Business Kommunikation, Transformationsprojekten für Personal (Paradoxe Führung, Job Crafting, People Analytics) sowie der Adoption und Akzeptanz von Eco-Innovationen.
Die Abteilung hat drei Forschungsschwerpunkte definiert. Diese widmen sich jeweils unterschiedlichen Aspekten der gemeinsamen Klammer des Spannungsfelds eines dynamischen Wandels bei einem zeitgleichen Bedürfnis nach Stabilität:
Der erste Forschungsschwerpunkt stellt den Menschen und die Gestaltung von Arbeit in Zeiten des Wandels ins Zentrum der Betrachtungen. Der Forschungsschwerpunkt 'Aufbau von Schlüsselfaktoren und Arbeitsgestaltung in Zeiten des Wandels' fokussiert sich auf die Implikationen dynamischer Veränderungen von Unternehmen und Märkten für Menschen, deren Arbeitsumgebung sowie die daraus resultierenden Konsequenzen. Aufgrund des demographischen und digitalen Wandels werden sich verschiedene aktuelle Trends in der Arbeitswelt (z. B. höhere Anforderungen an die Flexibilität der Beschäftigten, höherer Anpassungs- bzw. Weiterbildungsdruck durch digitalen Wandel, zunehmende Entgrenzung der Lebensbereiche, Fachkräftemangel) weiter fortsetzen, teilweise sogar verstärken. Die im Forschungsschwerpunkt diskutierten Themen finden sich grundsätzlich auf zwei Ebenen: auf der Ebene des individuellen Verhaltens und auf der Ebene der Verhältnisse.
Auf der Verhaltensebene stellt sich die Frage, wie Individuen auf veränderte Bedingungen vorbereitet werden können. In diesem Zusammenhang ist zu überlegen, auf welche Schlüsselfaktoren es ankommt, damit Beschäftigte jetzt und zukünftig gesund, lernfähig, leistungsstark, flexibel, kreativ und engagiert sind. In einer sich dynamisch wandelnden Arbeitswelt spielt insbesondere der Aufbau digitaler Kompetenzen eine wichtige Rolle: Einerseits, um mit den technischen Veränderungen mithalten und davon profitieren zu können - andererseits, um sich auch vor den negativen Folgen der Digitalisierung schützen zu können.
Auf der Verhältnisebene kommt die Notwendigkeit einer Balance hinzu. Organisationen sollen vorhandenes Wissen ausschöpfen, gleichzeitig jedoch neues Wissen suchen. Sie sollen langfristige Strategien verfolgen, aber gleichzeitig gute Quartalszahlen vorweisen und sie sollen zwar das Produktportfolio diversifizieren, sich parallel aber auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Neuere Ansätze des paradoxen Managements brechen mit der Ansicht, dass Organisationen konsistent ausgerichtet sein müssen. Paradoxe Ansätze betonen vielmehr ein ‚Sowohl-Als-Auch‘ und verwerfen die ‚Entweder-Oder‘-Perspektive. Entstehende Spannungen zwischen Tagesgeschäft und Innovationsfähigkeit werden als Chance für Synergien aufgefasst und nicht als Problem. Die Empirie untermauert diese Sichtweise. Unternehmen mit einer paradoxen Ausrichtung sind erfolgreicher als andere, insbesondere in dynamischen Märkten.
In diesem Forschungsfeld arbeiten insbesondere (Wirtschafts-)Psycholog*innen und Betriebswirt*innen zusammen. Projektbezogen bestehen zudem auch Kooperationen mit Informatiker*innen (z. B. im Zusammenhang mit Data Literacy, Usability Studien bzw. der Sensibilisierung von Bürger*innen).
Sprecher des Forschungsschwerpunktes: Prof. Dr. Ralf Lanwehr (FH Südwestfalen), lanwehr.ralf@fh-swf.de
Dieser Forschungsschwerpunkt richtet den Blick nach außen und analysiert die Unsicherheit und Resilienz von gesellschaftlichen und ökonomischen Systemen. Er thematisiert die Situation und Reaktionsfähigkeit von Unternehmen und Märkten angesichts sich dynamisch verändernder Rahmenbedingungen. Insbesondere werden zwei bislang weitgehend unabhängig voneinander operierende Themengebiete – 'Resilienz' und 'Institutioneller Wandel' – zusammengeführt, um mittels einer ‚ganzheitlicheren‘ Betrachtung neue theoretische Perspektiven zu eröffnen und empirisch gewonnene Erkenntnisse zu generieren.
Veränderungsprozesse sind stets mit Risiko und Unsicherheit verbunden. Die Resilienz eines sozialen, ökonomischen oder rechtlichen Systems, in der Folge verstanden als Fähigkeit zur Absorption von Störungen aus sich selbst heraus, ist ein zentraler Prädikator für den erfolgreichen und nachhaltigen Umgang mit Veränderungen. Wandel wiederum kann zwar Resilienz stärken, vermehrt aber in seiner Komplexität zugleich stabilitätsgefährdende Risiken. Auch beeinflussen sich die Adoption und Diffusion von Innovationen und die Veränderung gesellschaftlicher Strukturen bzw. Institutionen gegenseitig und erzeugen koevolutionäre Entwicklungen.
Der Forschungsschwerpunkt 'Unsicherheit, Resilienz und institutioneller Wandel' umfasst darüber hinaus Fragestellungen der internationalen Zusammenarbeit mit qualitativen Fallstudienanalysen, für die Verfahren wie Process Tracing vorgesehen sind. Auch kommen ökonometrische Ansätze der Modellierung häufiger zum Einsatz.
Sprecherin des Forschungsschwerpunktes: Prof. Dr. Kathrin Kroll-Ludwigs (FH Aachen), kroll-ludwigs@fh-aachen.de
Der dritte Forschungsschwerpunkt 'Value Chain and Operations Management' widmet sich wandelnden Anforderungen an Prozessketten und Geschäftsabläufen. Ausgehend von allen direkt beteiligten Funktionen einer Unternehmung am Wertschöpfungsprozess eines Produktes oder einer Dienstleistung umfasst der Forschungsschwerpunkt die Bereiche des Beschaffungsmanagements, des Produktionsmanagements, des Logistikmanagements, des Supply Chain Managements, des Vertriebsmanagements sowie die Gestaltung digitaler Prozesse, Workflows und Kontaktpunkte. Über die Supply Chain hinaus kommen zeitlich vorlaufend die Produktentwicklung und das Innovations- und Produktmanagement hinzu und komplettieren das Wertschöpfungsmanagement. Innerhalb des Produktionsmanagements werden die Arbeitswissenschaften und das Industrial Engineering einbezogen.
Der Forschungsschwerpunkt trägt zur Beantwortung von Fragen zur übergeordneten Abteilungsvision aus der Perspektive von Prozessketten und Geschäftsabläufen bei.
Sprecher des Forschungsschwerpunktes: Prof. Dr. Stefan Lier (FH Südwestfalen), lier.stefan@fh-swf.de
Die Abteilung Unternehmen und Märkte baut ihre Netzwerke sowohl in interdisziplinären Kontexten als auch innerhalb spezifischer Fachrichtungen kontinuierlich aus. Die im Jahr 2024 begonnene Bildung von Fachschwerpunkten soll dabei die gelebte fachliche Realität der Mitglieder widerspiegeln. Sie ist darauf zurückzuführen, dass die Abteilung ein kontinuierliches Wachstum verzeichnet und sich zunehmend in verschiedene Subdisziplinen der Wirtschaftswissenschaften ausdifferenziert. Durch ihre Dynamik sind die Fachschwerpunkte offen für aktuelle vom Wandel betroffene Entwicklungen in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Sie bieten Raum für die wissenschaftliche Vernetzung, die Betreuung thematisch einschlägiger Promotionsvorhaben sowie den persönlichen Austausch. Im Zentrum stehen der offene Dialog zwischen den Mitgliedern und das gemeinsame Gestalten einer lebendigen Fach- und Abteilungskultur.
Die Teilnehmenden des Fachschwerpunktes setzen sich mit ausgewählten Herausforderungen der Unternehmensführung und -steuerung, der Berichterstattung sowie der praxiswirksamen Umsetzung von Regelwerken auseinander. Damit kommt die Fachgruppe dem Bedürfnis von Unternehmen, Gesellschaft und Gesetzgebung nach Transparenz und Transfer nach. Die Umsetzung erfolgt durch Vernetzung von intradisziplinären Forschungsaspekten durch Promovierende und kollegiales Forschen zu wirtschaftlichen und rechtlichen Fragestellungen. Damit erzielt der Fachschwerpunkt qualitativ hochwertige wissenschaftliche und unternehmensrelevante Ergebnisse in Forschung und Transfer.
Sprecher: Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. oec. Stefan Vieweg (stefan.vieweg@rh-koeln.de)
Der Fachschwerpunkt „Nachfrage auf digitalen Märkten“ vereint Forschende aus verschiedenen Teildisziplinen der Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspsychologie, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Verhalten und den Entscheidungen von Nachfragerinnen und Nachfragern auf Märkten befassen.
Ein Fokus liegt dabei insbesondere auf Veränderungen, die durch technologische Entwicklungen und die fortschreitende Digitalisierung ausgelöst werden. Der Fachschwerpunkt integriert hierbei verhaltensökonomische, konsumentenpsychologische und geschäftsmodellbezogene Perspektiven.
Im Rahmen der Digitalisierung widmet sich der Fachschwerpunkt verschiedenen Themenbereichen, wie unter anderem der Akzeptanz und Nutzung digitaler Technologien, der Gestaltung digitaler Kundenschnittstellen und Dienstleistungen, der Analyse digitaler Geschäftsmodelle, der Untersuchung von Wertschöpfungsnetzwerken und Wertschöpfungsstrategien in digitalen Ökosystemen sowie Aspekten des Verbraucherschutzes und der Nachhaltigkeit in zunehmend digital geprägten Märkten.
Sprecher: Prof. Dr. Till Haumann (haumann.till@fh-swf.de)
Der Fachschwerpunkt "OPERATIONS" vereint Professorinnen und Professoren aus verschiedenen Disziplinen, die sich auf die Herausforderungen der modernen Industrie und Wirtschaft konzentrieren. Unsere Schwerpunkte liegen im Prozessmanagement und der digitalen Transformation, wobei wir wegweisende Technologien wie Automatisierung, Industrie 5.0 und grüne Produktion vorantreiben. Ein zentrales Anliegen ist dabei die Mensch-Maschine-Interaktion, um durch generative KI und Robotic Process Automation innovative und effiziente Lösungen zu schaffen.
Wir widmen uns gemeinsam mit den Promotionsstudierenden der Weiterentwicklung von Business Analytics und setzen uns für ein humanorientiertes Produktivitätsmanagement ein. Dabei berücksichtigen wir gemeinsam den Einsatz von KI in der Diagnostik, die Bewertung menschlicher Arbeit und die Reduzierung der Kognitionsbelastung. Unsere Expertise im Industrial Engineering, in der Betriebsorganisation und Logistik sowie in der Gestaltung zukunftsweisender Produktionssysteme ermöglicht es uns, umfassende Lösungen zu entwickeln.
Durch fortschrittliche Methoden des Advanced Systems Engineering und den Einsatz von Assistenzsystemen (wie MES) analysieren wir Fehlerauswirkungen in Arbeitssystemen, um die Effizienz und Qualität zu verbessern. Zudem untersuchen wir innovative Anwendungen, etwa durch die Nutzung von Computerspielen im Industrial Engineering, und beschäftigen uns mit aktuellen Entwicklungen in E-Business, E-Commerce, Blockchain und Machine Learning.
Unsere Arbeit umfasst auch modulare Produktionsansätze, den Einsatz von Drohnen und die Entwicklung nachhaltiger Gewerbeflächen, um den CO₂-Fußabdruck zu minimieren. Unser übergeordnetes Ziel ist es, die Resilienz der Wertschöpfungsketten zu stärken und zukunftsfähige, nachhaltige Lösungen für die Industrie zu etablieren.
Sprecher: Prof. Dr. Gereon Kortenbruck (gereon.kortenbruck@thga.de)
Der Fachschwerpunkt Wirtschaftspsychologie, Organisation und Personal (WOP) rückt die Zusammenarbeit von Menschen innerhalb und zwischen Organisationen in Zeiten des Wandels in den Fokus. Besonderes Augenmerk erfahren Implikationen gesellschaftlicher Transformationsprozesse (z.B. die des demografischen, digitalen und nachhaltigkeitsorientierten Wandels), welche die Arbeit von Menschen unmittelbar betreffen. Die Forschungsthemen von WOP beziehen sich auf Bedingungen, Formen und Effekte menschlicher Zusammenarbeit in organisationalen Kontexten. Untersucht wird, …
Im Forschungsschwerpunkt WOP arbeiten insbesondere Betriebswirt:innen mit dem Schwerpunkt Organisation und Personal sowie (Wirtschafts-)Psycholog*innen zusammen.
Sprecherin: Prof. Dr. Christina Krins (krins.christina@fh-swf.de)
Die Abteilung verfolgt einen dezidiert interdisziplinären Ansatz und ist entsprechend heterogen aufgestellt. Die Abteilung umfasst neben klassischen Disziplinen der Betriebswirtschaftslehre (z.B. Logistik, Marketing, Organisation, Personalwesen, Unternehmensführung) und der Volkswirtschaftslehre (z.B. Entwicklungsökonomie, Geld und Konjunktur, Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Nachhaltigkeitsökonomie) auch Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftspsychologie.
Im Rahmen des Promotionsprogramms ‘Wandel und Resilienz’ werden fachübergreifende Trainings und Workshops, wie Wissenschaftliches Schreiben, Forschungsphilosphie /Wissenschaftstheorie, Peer Review Publishing, Zeitmanagement, Projektmanagement, Workshops/Expert*innenzirkel und Ringvorlesungen angeboten. Auch fachspezifische Trainings und Workshops werden angeboten. Dazu sind folgende Themen geplant: schriftlicher Fortschrittsbericht, Zeit- und Arbeitsplan gemäß Promotionsvereinbarung, (halb-)jährliche Promovierendenkolloquien für Peer Feedback, spezifische Methodenworkshops/Trainings, vertiefende fachliche Veranstaltungen, Unterstützung für die Bewerbung bei nationalen und internationalen Konferenzen, z.B. AoM, EGOS, EALE, Unterstützung zur Vorbereitung von Auslandsaufenthalten sowie strukturelle Unterstützung bei Publikationen.
Die persönliche Entwicklung der Promovierenden wird gefördert durch Angebote zur Wissenschaftskommunikation, Lehrphilosophie, zu Kompetenzen rund um das Instruktionsdesign, administrativen Fähigkeiten, Kommunikation und Moderation sowie Selbstmanagement.
Darüber hinaus bieten gemeinsame digitale sowie analoge Veranstaltungen für einen offenen Austausch, wie unsere Forschungslunches und Abteilungsversammlungen, die Gelegenheit für fruchtbare Ideen und ein tolles Miteinander.
Philipp Stein, M.A.
Koordination der Abteilung Unternehmen und Märkte
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philipp.stein@pknrw.de
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